Winter Blues gefällig im Lockdown ? Von guten Strategien zwischen Gemütlichkeit und Melancholie

WINTERBLUES??? Was ist das?? Wer mich kennt, der weiß, dass ich den Winter über alles liebe und den Schnee und die klare Luft und einfach alles was dazu gehört, die Gemütlichkeit, das Einkuscheln, der langsamere Rhythmus. I JUST LOVE IT!

Aber seit ich mit Ayurveda noch bewusster durch den Jahreszyklus gehe und mit vielen Menschen zusammen arbeite, erlebe ich auch immer wieder, dass es unweigerlich eine Tendenz zur Schwere, zur Melancholie, geringer Immunität, schlechterer Verdauung und schlechterem Schlaf gibt, in dieser Zeit.

Besonders natürlich in diesem Winter, wo viele unserer bekannten Lösungen zur Überwindung des Winter-Blues, mit anderen in Kontakt zu treten, gemeinsam es sich drinnen gemütlich zu machen und zu feiern, nicht so wirklich funktionieren.

Also was tun? Es gilt dieses Jahr ganz besonders den natürlichen inneren Rhythmus der Saison zu würdigen, ohne in ein schwarzes Loch der Melancholie und Verzweiflung hineingezogen zu werden.

Ich habe mir dazu ganz viele Gedanken gemacht und für dich in diesem Artikel einmal ein paar ganz wichtige "Yogisch - Ayurvedische" Survival Tipps aufgelistet. Ich bin gespannt, wie du sie findest!

1.) Body Yantra & Meditation

Ich weiß, es wird so oft Meditation, als Wundermittel für ALLES empfohlen und auch für mich ist die Meditation seit mehr als 15 Jahre ein täglicher Bestandteil meiner Routine.

Aber wenn du noch nicht so viel Erfahrung hast damit, oder auch einfach wirklich einsam und nervös bist, kann es sein, dass die Meditation auch an einen Ort mitnimmt, der für dich im Moment nicht so wirklich förderlich ist.

Und in solchen Fällen halte ich es für viel sinnvoller eine Art Körper-Meditation zu genießen.

Das kann zum Beispiel ein ganz achtsamer Spaziergang sein, bei dem du bewusst deine Sinne schärfst und einsetzt.

Oder aber auch eine kurze Atempause von 1 Minute, immer mal wieder über den Tag verteilt.

Eine ganz spezielle und wundervolle Praxis, die ich von meiner Lehrerin Katie Silcox lernen durfte im Rahmen meiner Ayurveda Ausbildung, ist BODY- YANTRA.

Das ist eine Art Meditation mit und auf deinem Körper -- Hört sich spannend an? Jaaaa, das ist und ich glaube dazu schreibe ich einfach meinen nächsten BLOG ARTIKEL.

2.) Yoga für die kalte Jahreszeit

Eine tägliche Yoga Praxis, die deine persönlichen Bedürfnisse, als auch die saisonalen Besonderheiten berücksichtigt, kann der Schlüssel sein, zu einer lebenslangen tiefen, inneren Stabilität und ist vor allem auch die Basis für eine positive Aufrichtung.

Wenn deine Yoga Praxis das Vata Dosha erhöht und aggregierend für das Nervensystem ist, dann wirst du dich anstatt aufgetankt und energetisiert eher mehr zerstreut und ausgelaugt fühlen nach der Yoga Praxis.

Während des Winters, ist es besonders wichtig, Wärme im Körper zu erzeugen und auch den Körper zu aktivieren, ohne ihn dabei gleichzeitig auszuzehren.

Versuche durch die folgenden Haltungen, innerlich Wärme aufzubauen ohne dich zu sehr zu pushen und an deine Grenzen zu gehen:

  • fließende Sonnengrüße (Surya Namaskar)

  • Krieger I und II (Virabhadrasana I und II).

  • Vorbeugen (wie zum Beispiel Uttanasana, oder auch im sitzen Dandasana).

  • kleine Rückbeugen wie z.B. die Kobra (Bhujangasana), die Sphinx, oder auch das Kamel (Ustrasana) kannst du sanft üben.

  • Gleichgewichtshaltungen, wie die Baumhaltung (Vrksasana), Adler (Garudasana), der 3. Krieger sind gut um auch auf anderen Ebenen ins Gleichgewicht zu kommen.

Wenn du dich im Moment einfach nur von allem überfordert oder auch einfach nervös und ängstlich fühlst, dann gehe eher langsamer vor.

Die Füße an der Wand hochlegen (Viparita Karani) und eine längere Savasana Praxis mit Augenkissen und Decke können Wunder wirken. Für eine noch bessere Erdung, leg dir gerne eine extra schwere Decke über die Beine oder den Bauch, um das Nervensystem zu entspannen und die Aufregung die meistens vom Vata Dosha kommt, zu beruhigen.

3.) Yoga Atmung

Den Atem zu nutzen, um die Stimmung zu heben und die Energie zu verändern, hat sowohl physiologische als auch emotionale Auswirkungen und keiner wusste das besser als die Yogis.

Die absolut beste Atmung im Winter für die meisten von uns ist,

"Kapalabhati", die Feueratmung, eine yogische Pranayama- bzw. Cleansing - Technik, um das Energielevel anzuheben, den Körper zu beleben und alle Systeme zu stimulieren. Gleichzeitig hilft die Atmung dabei Schleim, Stagnation und Lethargie zu beseitigen und alle Nadis (Energiekanäle) zu reinigen.

4.) Oh du süßer Zucker und hallo PMS!

Eigentlich muss und will ich dazu gar nicht viel sagen, aber weißt du was? Statistisch gesehen ist der Januar, der Monat, in dem die meisten Frauen unter PMS und anderen Hormonellen Symptomen leiden. Die Kombination aus Stress, Zucker, veränderter Biorhythmus erhöht die Wahrscheinlichkeit enorm, dass dein Körper in der Lutealphase nicht genug Progesteron produziert. Und weniger Progesteron bedeutet mehr Östrogen im Körper und das kann zu ganz vielen typischen PMS Symptomen, wie Blähungen, Schwere, Kopfschmerzen, Unterleibsschmerzen und ähnlichem führen.

Man kann jetzt die Feiertage nicht rückgängig machen, aber im Moment dafür um so mehr achten, wieder auf saisonale, lokale, frische und selbst-gekochte Mahlzeiten zu setzen. Und insgesamt den Biorhythmus durch mehr Routinen und Regelmäßigkeit und Self-Care (siehe unten) zu unterstützen.

5.) Vitamin D3

Sprechen wir ganz kurz über Vitamin D3, Sonnenschein und Covid 19. Warum ist Vitamin D so wichtig? Viele Menschen haben im Winter einen erheblichen Mangel an diesem Sonnenvitamin, das uns anfälliger für Erkältungen und Grippe, sowie anscheinend auch für schwerwiegendere Verläufe von Covid-19 sorgt. Was viele aber nicht wissen, ist, dass man zusätzlich zur Einnahme eines Vitamin D-3-Präparats täglich 15 bis 20 Minuten Sonnenschein auf der nackten Haut benötigt, damit der Körper das Vitamin D auch effektiv aufnehmen kann. Sonnenlicht stimuliert nebenbei auch die Zirbeldrüse und sorgt so für eine positive Stimmung des Gemüts. Wenn Du wie ich am winternebligen Bodensee lebst, oder in einem anderen tristen Wintergebiet, dann solltest du einfach unbedingt darauf achten, die notwendige Sonnendosis immer dann zu holen wenn es möglich ist.

Selbst eine Minute draußen am Morgen und das Beobachten des Sonnenuntergangs am Abend, kann verhindern, dass dein Tagesrhythmus komplett aus dem Gleichgewicht gerät - und dich damit anfälliger für den Winter-Blues macht.

Für mehr Infos zu Vitamin D und Covid 19 kannst du hier nachlesen:

https://www.webmd.com/.../low-vitamin-d-levels-tied-to...

6.) Nasya

Im Ayurveda geht wohl nichts über ein gutes Öl!

Öl auf alles und in alles das ist die Devise!

Bei der Nasya Praxis, kommt das Öl, wie man vielleicht auch dem Namen schon entnehmen kann in die Nasenlöcher. Klassischerweise liegt man dazu, mit dem Kopf zurück gestreckt und "nimmt" mindestens 5 Tropfen Öl tief durch die Nase ein.

Die Mini-Version, die ich im Winter bei der ganzen Familie mache, besteht darin, jeden Morgen und vor allem auch Abends, schlichtweg zwei Tropfen Nasya-Öl (alternativ geht auch hervorragend Sesamöl) auf meinen kleinen Finger zu geben und damit vorsichtig die Innenwände des Nasengangs zu massieren. Nasya ist spektakulär, um jegliche Vata-Ansammlungen zu entspannen und wieder loszuwerden, den Geist zu beruhigen, das Immunsystem zu stärken, den gesunden Schlaf zu unterstützen. Nasya schenkt Erdung und hilft dabei die verstreuten Gedanken wieder einzusammeln.

7.) Kräuter, Vitalstoffe, Nahrungsergänzungen

Ich bin kein großer Fan davon, einfach irgendwelche Kräuter wahllos und wild durcheinander einzunehmen, oder auch zu "verschreiben". Kräuter als auch Nahrungsergänzungsmittel, Vitalstoffe etc. sind kraftvoll und sollten wie alles im Ayurveda immer individuell auf den Einzelnen abgestimmt werden.

Aber manche Ayurvedischen Mittelchen, sind tatsächlich universell und unterstützen fast jeden gleichermaßen, weil sie tri-doshic wirken.

Die Rede ist an dieser Stelle vom wunderbaren Chavanprash.

Chavanprash ist ein legendäres ayurvedisches Produkt, das zu Recht das Elixier der Jugend und Langlebigkeit genannt wird. In Indien wird es seit mehr als zweitausend Jahren verwendet, und bis heute, bleibt seine Zusammensetzung unverändert. Es ist ein perfekt ausgewogener Komplex von Vitaminen und Mineralien und stärkt vor allem im Winter das ganze Körper - Geist System.

Hier ist eine gute Quelle, falls du dir was gutes tun willst.

https://www.derklosterladen.com/products/chyavanprash

8.) Self-Care ist Soul-Care

Der größte Einfluss, den wir auf Unsere Gesundheit haben, liegt aber immer noch in den Dingen, die wir täglich und vor allem konsequent tun.

Meine absolute Lieblings-Dinacharya oder Selbstpflegepraxis zu dieser Jahreszeit ist die Ölmassage, die man im Ayurveda Abhyanga nennt. Die Abhyanga hat so viele positive Benefits, dass ich hier wahrscheinlich noch morgen sitzen würde, wenn ich sie alle aufzählen wollte. Sie beruhigt nicht nur angespannte Nerven, sondern ist auch hervorragend geeignet, um Haut und Herz zu nähren, und deinen Körper mit der notwendigen Feuchtigkeit und Schutzschicht zu unterstützen, die sie im Winter braucht. Wenn Du warmes Öl auf Deinen Körper aufträgst, siehst und fühlst Du deinen Körper aber nicht nur bewusst - sondern hast auch gleichzeitig die Möglichkeit wirklich, dich direkt mit und durch deine eigenen Hände mit positiven Healing Vibes zu versorgen. Je schöner, du es dir dabei machst um so besser für die Wirkung :)

9.) CommUNITY

Mehr denn je ist es so wichtig für uns in Verbindung mit Anderen zu bleiben! Und zwar am Besten mit Menschen, die positiv ausgerichtet sind. Menschen die dasselbe wollen wie DU. In Verbindung bleiben trotz physikalischem Abstand, ja das geht!

Entweder beim Spaziergang an der frischen Luft oder auch über die mittlerweile so vielen tollen digitalen Medien. Und hey sogar, meine Mama hat es auf Zoom geschafft, auch wenn es nicht dein Lieblingsmedium ist, ist es bestimmt trotzdem 10 mal besser, als alleine weiter zu brödeln.

10.) Fühl dich Unterstützt!

Ich weiß aus eigener Erfahrung und sehe es so oft bei meinen Kundinnen, wie überwältigend zu Beginn, der Versuch sein kann, das "bisschen Self- Care" in einen bereits vollen Tag zu integrieren. Um so wichtiger ist es dabei, herauszufinden, was das wirkliche, tiefere WARUM hinter deiner Absicht ist.

Gleichzeitig ist es wichtig, sich bei dem Vorhaben auch einfach Unterstützung zu holen.

Denn was könnte eine bessere Investition sein, als in die eigene Gesundheit und das langfristige Wohlbefinden zu investieren?

Ich freue mich, wenn einige dieses Tools dir helfen, besser durch die dunkleren Tage des Jahres zu navigieren und Stimmung und die Vibes oben zu halten.


Auf ein wunderbares 2021!

Ich freue mich von dir zu hören, wie und ob dir dieser Artikel vielleicht ein bisschen weiter helfen konnte 🙏🏻

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