Von der Wolfsfrau und der Mama?

Wie passt das zusammen ?

Seit fast 11 Jahren darf ich mich nun schon "MAMA" nennen und wenn ich es mir recht überlege, dann beschäftigt mich wohl auch genau schon so lange das Thema, was es eigentlich bedeutet Mama zu sein. Vielleicht auch einfach Frau zu sein und gleichzeitig noch

Spirit Girl, Hippie, Freigeist und wildes, freies Blumenmädchen im Herzen zu bleiben.

Und so begegne ich gerade wieder einmal diesem Begriff, ja vielmehr diesem Konzept "WILDFRAU", während ich über den Muttertag nachdenke und ganz vertieft und wie gebannt in meinem Buch lese. Seit über 10 Jahren steht dieses Buch nun auf meiner Leseliste und vermutlich ist es kein Zufall, dass es mir ausgerechnet jetzt wieder in die Hände fällt und ich mir endlich die Zeit nehme, es wirklich zu lesen.

Bei dem Buch handelt es sich, um die berühmte " Wolfsfrau" von Clarissa Pinkola Estés, geschrieben 1992. Eine Sammlung von wunderschönen, Märchen und Sagen, an Hand deren, die Autorin uns erklärt, wie sehr die weibliche Psyche und Seele, durch die Zwänge und Konstellationen der modernen Gesellschaft in Mitleidenschaft gezogen wurde und vor allem auch, was das für uns heute ganz real bedeutet.

Sie schreibt:

"Das Wort „wild“ ist eine Metapher für die Kraft, aus der alle weiblichen Geschöpfe intuitive Nahrung beziehen können und ohne die sie nicht unbeschadet existieren können.. ! "

Wow, das ist doch mal ein Statement und das im Wonnemonat Mai!

Im Wonnemonat Mai, wo es, wie in keinem anderen Monat im Jahreskreis darum geht, die Liebe und vor allem die Fruchtbarkeit zu feiern, wo seit jeher in allen Kulturen um den 1.Mai herum mystische Fruchtbarkeitsrituale vollzogen wurden und wir heutzutage auch den Tag der Mutter Erde und den Muttertag feiern. Das ist sicherlich kein Zufall :)

Es gibt unglaublich viele spannende Thesen und Aspekte in der "Wolfsfrau", aber die zentrale Aussage ist meiner Meinung nach, "dass eine Frau nur stark, gesund, kreativ und glücklich sein kann, wenn sie zu den Wurzeln ihrer instinktiven Natur zurückfindet - zur "Wolfsfrau", der wilden, ungezähmten Urfrau in ihr.

Ich habe das Gefühl, dass viele Mütter ihre „wilde“ Natur entweder irgendwie ablegen, mit den Kindern, oder sich innerlich ständig im Zwiespalt befinden, zwischen dem was sie denken, wie sie als Mama sein sollten und dem was sie wirklich fühlen, wollen und brauchen.

Denn auch, wenn wir in einem kulturellen Raum und einer modernen Zeit leben, wo sich die Rolle der Mutter permanent weiter entwickelt und auch befreit hat, so gibt es gleichzeitig immer noch keine wirklich guten Rollenbilder und Vorbilder für die neue "Mama"(und auch die neue Frau), nach der wir uns im Herzen und unserer Seele angesichts unsere wilden unzähmbaren Urnatur doch ausnahmslos alle irgendwie sehnen müssen.

Ja, wir haben es geschafft, uns im Arbeitsalltag zum großen Teil eine Art Gleichstellung zurück zu erobern. Neue Modelle und Konzepte wie Kitas, Ganztageschulen, Teilzeitarbeit, Home - Office und was es sonst noch alles gibt, sind mittlerweile fast schon überall etabliert. Wir empowern uns gegenseitig, haben angefangen uns zu verbünden durch Frauenkreise, tolle Projekte, Women Circles und Co. auch kämpfen wir weiterhin an der kleinen und großen Front für unsere Bedürfnisse.

Aber gleichzeitig stecken auch so viele von uns noch fest im alltäglichen Hamsterrad, trotz eigentlich tollem Job, trotz gelebter Berufung, trotz veganem Superfood, Yoga und Co., fühlen wir uns immer wieder erschöpft, ausgelaugt und leer. Kämpfen, strengen uns zu viel an oder verlieren uns im Perfektionismus, suchen, suchen und scheinen nie zu finden, nie gestillt und vollkommen beseelt zu sein!

Die wilde Frau steckt einfach zu sehr und zu tief in unseren Knochen und auch wenn wir das alles am liebsten ignorieren und vielleicht auch belächeln wollen, so spüren wir auf tieferer Ebene, dass wir untrennbar von ihr sind und fühlen uns deswegen vielleicht auch manchmal so komisch und oft auch so unerklärlich weil, "wir wissen und irgendwo spüren, dass wir eine seltsame Verkörperung von ihr sind", so Pinkola-Estés.

Wir sind schon echt weit gekommen auf dem Weg uns von manch seltsamen gesellschaftlichen Mustern und Zwängen zu befreien und ich sehe jeden Tag, wie immer mehr Frauen diesen Weg auch einschlagen oder weiter gehen.

Für mich war und ist der Weg, den ich mit dem femininen Ayurveda eingeschlagen durfte, ein unglaublich heilsamer. Hier habe ich von weiblichen Rollenbildern lernen dürfen, die für mich stimmig sind und in die ich gerne noch mehr hineinwachsen würde.

Durch Ayurveda habe ich angefangen endlich auch meinen Frieden mit der Küche, dem Kochen und dem wenn man so will klassischen Frauenbild zu finden und vielmehr für mich neu zu definieren. Ich empfinde es heute als Freude (und nicht mehr als Last) in meiner Küche zu stehen.

Ich empfinde es als wunderbare Aufgabe Mama zu sein, nicht weil meine Kinder nun schon ein bisschen größer sind und dadurch vielleicht weniger Arbeit, sondern vielmehr weil ich gleichzeitig angefangen habe, die wilde Frau in mir zu feiern, auszuleben und ihr Raum zu geben.

Dieses Jahr begleiten mich im Mai ganz besonders die heimischen Wildkräuter, das Zubereiten meiner eigenen Medizin und das Durchführen von kleinen Ritualen.

Das Wissen und vor allem auch das Ausprobieren mit der Naturmedizin, fühlt sich wie ein weiterer Befreiungsschlag im Projekt "Urinstinkte und Intuition" zurück gewinnen an.

Nahrung als Medizin, Rituale als Balsam für die Seele und eine Gemeinschaft, die diese Werte teilt, das sind für mich gerade die Pfeiler und Wegweiser auf meinem Abenteuer zurück zur instinktiven Urnatur.

Egal ob Mama oder nicht, die wilde Frau und ihre Urnatur, dürfen wir uns alle wieder mehr zurück holen und in unser Leben lassen, nicht nur für uns sondern auch für unsere Töchter, Nichten, Enkelinnen und die Generation Frauen nach uns.

Happy WILD MAMA DAY !

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